Grünecker-Patentstudie: Daten-Management für das autonome Fahren

Beim Daten-Management für das autonome Fahren sind die USA und vor allem China derzeit weltweit führend. Das zeigt eine aktuelle Patentstudie von Grünecker. Sie untersucht die veröffentlichten Patentfamilien in vier Patentklassen.

Für die Studie recherchierten Jens Koch und Victor Lopes Aguiar, Patentanwälte bei Grünecker,  sowie Sebastian Flach, Ingenieur bei Grünecker, in einem ersten Schritt alle  Anmeldungen bekannter Startups für das autonome Fahren. Danach ermittelten sie anhand der veröffentlichten Patentfamilien die jeweils führenden Anmelder weltweit der vergangenen fünf Jahre.

Die Ergebnisse der Studie:

- In den für autonomes Fahren wichtigen Bereichen Datenverarbeitung, Informationsgewinnung und Erkennen von Zeichen (Patentklassen G06F 17/30, H04L 29/08, G06K 9/00, G06K 9/62) sind überwiegend Technikkonzerne tätig.

- Dagegen sind die Innovationen der Automobilhersteller wesentlich breiter gestreut.

- Auch wenn die Anmeldungen der Technikkonzerne in den genannten Patentklassen nicht nur für den Automobilbereich gelten, sind sie relevant für das Fahrzeug der Zukunft und gewinnen mit dem autonomen Fahren immer mehr an Bedeutung.

- Acht der zehn aktivsten Patentanmelder für die genannten Patentklassen kommen aus China.

- Nur IBM, Microsoft, Google und Amazon können mit den Chinesen mithalten.

- Unter den traditionellen Autoherstellern führen General Motors und Ford. Volkswagen/Audi sind top in Deutschland.

"Das Auto der Zukunft wird ein fahrender Computer sein, bei dem es weniger auf das Blech und die Motorisierung ankommt als auf die Daten, die es beim Fahren produziert“, sagt Jens Koch, Patentanwalt bei Grünecker: „Hier besteht in Europa noch Handlungsbedarf.“

Weitergehende Fragen:

Die führenden Patentanmelder sind in Ländern tätig, die den Datenschutz anders auffassen als in Europa. Es muss diskutiert werden, wer über die gesammelten Daten verfügen kann. Diese Frage stellt sich umso dringender, wenn die Automobilbranche auf Partner aus China oder den USA zwingend angewiesen ist. Jens Koch: „Als Europäer müssen wir uns fragen, wie stark diese Abhängigkeit werden wird. Und wir müssen Antworten finden: Wer bekommt die Daten? Wie werden sie ausgewertet? Müssen sie gelöscht werden? Da benötigt der Gesetzgeber dringend Antworten.“

 

Kontakt:

Die Studie können Sie jederzeit gerne bei uns anfordern.

Kontakt: Ursula Triller, Tel. 040 244 24 28 42, u.triller(@)triller.com